(Aktualisiert und erweitert / Stand: 02.05.2025)
Alle Angaben in diesem Leitfaden dienen ausschließlich der allgemeinen Orientierung zum Einsatz Künstlicher Intelligenz in der Direktvermarktung und ersetzen weder fachliche noch rechtliche Beratung durch qualifizierte Expert:innen.
Künstliche Intelligenz mag wie eine brandneue Technologie wirken, ihre Wurzeln reichen jedoch bis in die 1950er-Jahre zurück. Schon 1956 prägte John McCarthy den Begriff „Artificial Intelligence“, wenig später ließen erste Programme Computer Schach spielen und komplexe Aufgaben lösen. 1966 plauderte der Chatbot ELIZA mit Nutzer:innen, in den 1970ern unterstützte KI Ärztinnen, und in den 1980ern bewies NETtalk, dass Maschinen lesen und sprechen lernen können. 1997 folgte der große Paukenschlag, als Deep Blue Schach-Legende Garry Kasparow bezwang – KI war endgültig auf der Weltbühne angekommen. [1]
Heute steht die Technik erneut vor einem Sprung: Analyst:innen erwarten für 2025 ein globales Marktvolumen von rund 222 Milliarden €. Mit einer jährlichen Wachstumsrate von 26,6 %könnte der Wert bis 2031 auf 922 Milliarden € steigen; allein die USA sollen 2025 rund 67 Milliarden € davon erwirtschaften. [2]
Was heißt das für Österreichs Landwirtschaft? Ein Blick in den Beitrag der Landwirtschaftskammer Kärnten zeigt, wie schnell KI vom Labor aufs Feld gelangt. [3] Die Agrifood TEF – European Testing & Experimentation Facility stellt Start-ups, Forschungsinstituten und Maschinenherstellern eine Spielwiese zur Verfügung, um Sensoren, Algorithmen und Robotik unter realen Praxisbedingungen zu testen. Daraus ist etwa die Smartphone-App „SoilCover“ vom Josephinum Research entstanden: Sie analysiert Fotos, berechnet in Sekundenden Bodenbedeckungsgrad und erleichtert so Greening- oder ÖPUL-Nachweise.
Auch das Hackgerät „InRowIng“ von FARM-Ing setzt neue Maßstäbe: Während der Fahrt erkennt es Kultur- und Beikräuter sogar innerhalb der Reihe und arbeitet millimetergenau – Handarbeit und Herbizide werden drastisch reduziert. Parallel nutzt LK-Technik Mold KI-gestützte Bilderkennung, um Giftpflanzen wie Jakobskreuzkraut einzeln aufzuspüren und Futterkontamination zu verhindern. Und in der Tierhaltung misst ein Sensorbolus von smaXtec pH-Wert, Temperatur und Aktivität im Vormagen; die KI wertet die Daten in Echtzeit aus, signalisiert Brunstbeginn oder Krankheitsanzeichen und ermöglicht punktgenaue Behandlungen.
Kurz gesagt: KI ergänzt das landwirtschaftliche Know-how – und macht auch kleinen Betrieben Werkzeuge zugänglich, die früher nur Großunternehmen hatten.
Rund um KI kursieren viele Missverständnisse. Einige davon begegnen uns in Gesprächen mit Direktvermarkter:innen besonders häufig – und lassen sich leicht entkräften.
Erstens: „KI ersetzt alle Jobs.“
Tatsächlich übernimmt KI vor allem monotone Routineaufgaben. Gleichzeitig entstehen aber neue Rollen – von der Datenanalyse über das kuratierte Storytelling bis hin zur kreativen Produktentwicklung. Jede technische Revolution, vom mechanischen Webstuhl bis zum E-Commerce, hat zusätzliche Wertschöpfungsketten geschaffen – die Landwirtschaft bildet hier keine Ausnahme.
Zweitens: „KI liefert perfekte Ergebnisse.“
Algorithmen erzeugen Vorschläge, die plausibel wirken, aber eine fachliche Endkontrolle bleibt unverzichtbar. Gerade bei heiklen Angaben wie Allergenen oder Preislisten nach AGES-Vorgabe muss immer ein Mensch gegenprüfen. KI ist also Assistent, nicht Schiedsrichter.
Drittens: „KI kann denken, wie ein Mensch.“
KI rechnet, sie denkt nicht. Sie verknüpft Daten nach Wahrscheinlichkeiten, hat aber kein eigenes Verständnis, keine Erfahrungen und keinen Drang, etwas zu erklären. Ohne von Menschenvorgegebene Aufgaben und Beispiele bleibt jeder Algorithmus stumm. Darum ist KI ein mächtiges Statistik-Werkzeug – kein Ersatz für menschliches Denken. [4]
Grundsätzlich kann die Technologie jeden Unternehmensbereich beeinflussen, doch in diesen sechs Bereichen haben wir in der Direktvermarktung einen guten Nutzen bzw. Potenzial erkannt– sofern passende Tools gezielt eingesetzt und die Resultate kritisch hinterfragt werden. Dabei ist zu bedenken: KI liefert ihre Ergebnisse probabilistisch (auf Wahrscheinlichkeiten), basierend auf den Daten, mit denen sie trainiert wurde.
Werden Daten zum lokalen Markt oder bestehende Rezepturen eingespeist, liefert die KI erste Empfehlungen zu Geschmackstrends, Verpackungspräferenzen und Haltbarkeitsanforderungen sowie Rezeptvarianten mit passenden Gewürzprofilen oder Packungsgrößen. So gewinnt man ein erstes Gespür, in welche Richtung sich die Idee und das jeweilige Produkt entwickeln lassen. Wichtig ist dabei, zwischen prädiktiver KI (für Screenings, Analysen und Prognosen) und generativer KI (für kreative Entwürfe) zu unterscheiden. [5]
Damit KI solche Analysen zuverlässig liefert, müssen alle genannten Daten bereits in brauchbarer Form vorliegen – fehlen sie, „halluziniert“ das Modell und liefert abweichende oder schlicht falsche Ergebnisse.
Aktuelle Generatoren wie GPT-4 ooder Claude 3 (Text) und DALL·E 3, Midjourney V6, Stable Diffusion XL oder Adobe Firefly (Bild) können heute komplette Kampagnenpakete ausspielen – vom Newsletter-Betreff über Social-Posts bis hin zur etikettenreifen Produktgrafik. Dabei steuern Prompt-Vorlagen Tonalität, Farbwelt und Layout fast punktgenau.
Aber: Diese Systeme arbeiten rein generativ. Sie kombinieren wahrscheinlichkeitstreu bereits Gesehenes und klingen oder wirken deshalb oft ähnlich. Ohne manuelles Finetuning riskierst man austauschbare Texte, wiedererkennbare Bildmotive oder sogar Copyright-Konflikte. Empfehlung: Jede Ausgabe sollte von einem selbst und/oder einer externen Fachkraft geprüft und bei Bedarf nachjustiert werden, bevor sie live geht – so bleibt der Workflow schlank, der Content professionell und rechtlich sauber. [6]
In der Theorie können Chatbots rund um die Uhr Fragen zu Öffnungszeiten, Lieferoptionen oder Produktverfügbarkeit beantworten und häufige Anliegen wandern automatisch in eine dynamische FAQ, während das Team sich komplexeren Aufgaben widmet. In der Realität lassen sich eigene KI-Chatbots zwar aufbauen, doch der Weg zur vollen Funktionalität ist steinig: Man braucht große Mengen gut strukturierter Dialog- und Produktdaten, ein Team für Training und Wartung – und damit Budget. Ohne strenge Guardrails (vorgeschriebene Antwortbereiche, Preis- und Policy-Checks, Eskalationslogik zum Menschen) kann ein Bot leicht „halluzinieren“ und geschäftsschädigende Zusagen machen. Ein warnendes Beispiel lieferte Air Canada: Ihr Support-Chatbot versprach einem Kunden irrtümlich einen Berechtigungsrabatt; das Gericht verurteilte die Airline zu Schadenersatz, weil sie die falsche Auskunft zu verantworten haben — Fazit: ChatGPT & Co. sind nützliche Bausteine, doch Unternehmen dürfen ihnen nie blind vertrauen und müssen jede Kundenkommunikation technisch wie juristisch absichern.
Künstliche Intelligenz kann heute schon einige Bereiche in der Landwirtschaft sehr zuverlässig beraten und übernehmen. Einem Artikel der Landwirtschaftskammer Niederösterreich zufolge ermittelt KI den idealen Zeitpunkt für Aussaat, Pflanzenschutz und Ernte, indem sie Erntedaten mit Klima-, Boden- und Schadschwellenanalysen verknüpft. [7]
KI-Modelle lassen sich theoretisch mit den kompletten Regelwerken zur Lebensmittelkennzeichnung füttern – etwa den AGES-Leitfäden zur Lebensmittelkennzeichnung – etwa für pflanzliche Speiseöle [8], die konkreten Vorgaben zu Schriftgröße, Zutatenverzeichnis und Nährwerttoleranzen- sowie den Bio-Regeln der EU-Verordnung 2018/848 [9] trainiert werden. Trainiert man Vision- und NLP-Systeme damit, können sie beim digitalen Etikettencheck Zutaten, Allergenhervorhebungen oder Packungsfotos automatisch gegen diese Regeln abgleichen. Anbieter wie Keyence und MettlerToledo demonstrieren, dass hochauflösende Kamerasysteme Etikettenfehler oderfalsche Nährwertangaben inline erkennen und sofort Alarm schlagen. [10][11]
Aber Vorsicht: KI generiert (auch hier) Ergebnisse probabilistisch und kann halluzinieren. Deshalb müssen alle Ausgaben manuell geprüft und bei Abweichungen mit den zuständigen Behörden oder Kontrollstellen abgestimmt werden. Nur so lässt sich verhindern, dass fehlerhafte Kennzeichnungen in den Verkehr gelangen und später teuer korrigiert werden müssen.
Der Output einer KI ist immer nur so gut wie die Eingabe. Im Marketing bewährt sich daher das Schema:
„Übernimm die Rolle als …, nutze folgende Informationen …, und erstelle … im Format …“.
Damit entstehen Social-Media-Posts, Produkttexte oder Vertriebsstrategien exakt passend zum Betrieb. Vier Prompt-Techniken helfen dabei:
Social Media:
„Übernimm die Rolle eines Marketing-Experten für Direktvermarktung, nutze mein Hofladen-Sortiment (Bio-Gemüse, hausgemachte Marmeladen) und erstelle drei kreative Post-Ideen als Liste.“
Produkttext:
„Übernimm die Rolle eines Werbetexters für nachhaltige Lebensmittel, verwende diese Infos (Maiswaffeln, regional, bio, knusprig) und schreibe eine kurze, überzeugende Produktbeschreibung.“
Verkaufsstrategie:
„Übernimm die Rolle eines Verkaufsberaters für Bauernmärkte, analysiere meine Produkte (hausgemachter Käse, saisonales Obst) und gib mir fünf Tipps für eine erfolgreiche Marktstrategie als Liste.“
Wer noch tiefer einsteigen möchte, findet hier eine ausführliche Übersicht weiterer Prompting-Arten.
Ein fiktiver Maisbetrieb aus der Steiermark zeigt Schritt für Schritt, wie KI (in unserem Beispiel GPT-4o) einige Stationen eines Direktvermarktungsprojekts unterstützen kann.
Es darf nie vergessen werden, eine verantwortungsvolle KI-Strategie beginnt bei Transparenz: Kund:innen sollten jederzeit erkennen können, welche Texte, Bilder oder Videos maschinell erzeugt wurden. Ebenso essenziell ist ein robuster Datenschutz. Verkaufs- und Personendaten gehören konsequent verschlüsselt, während Dienstleister:innen nachweislich DSGVO-konform arbeiten müssen.
Bias-Prüfungen (dies sind strukturierte Verfahren, mit denen man KI-Systeme systematisch auf Verzerrungen untersucht) schließen blinde Flecken im Modell aus und verhindern Fehlversprechen– etwa Begriffe wie „gesund“ oder „klimafreundlich“, die erst nach fachlicher Prüfung kommuniziert werden dürfen. Und nicht zuletzt entscheidet Weiterbildung: Teams, die fortgeschrittene Prompt-Techniken beherrschen und Quellen kritisch einordnen, verwandeln KI von einem einfachen Tool in einen klaren Wettbewerbsvorteil.
Der größte Fehler wäre, KI gar nicht erst auszuprobieren. Wer mit vertrauten Arbeitsschritten startet – sei es bei neuen Produktideen oder im täglichen Social-Media-Posting – gewinnt rasch Zeit für das, was Direktvermarktung einzigartig macht: ehrliche Lebensmittel, persönliche Beziehungen und nachhaltige Wertschöpfung am Land.
Wir haben die spannendsten Momente unseres Workshops KI AB HOF in Wieselburg in diesem Highlight-Video zusammengefasst:
Die vollständige Chat-Konversation mit GPT-4o ist im begleitenden Arbeitsblatt zum Vortrag zu finden und kann hier heruntergeladen werden:
[1] FragZEBRA. (o. J.). Wie lange wird KI schon genutzt? Abgerufen am 28.04.2025. Online unter:
https://www.fragzebra.de/antwort/wie-lange-wird-ki-schon-genutzt
[2] Statista. (2025, März). Künstliche Intelligenz – Weltweit. Statista. Abgerufen am 28.04.2025. Online unter: https://de.statista.com/outlook/tmo/kuenstliche-intelligenz/weltweit
[3] Hirt, M. (2025, 12. März). Wie Künstliche Intelligenz die Landwirtschaft verändert. Landwirtschaftskammer Kärnten. Abgerufen am 28.04.20245. Online unter:
https://ktn.lko.at/wie-k%C3%BCnstliche-intelligenz-die-landwirtschaft-ver%C3%A4ndert+2400+4234209
[4] Weiterführender Artikel zum Thema: KI: Viel Leistung, aber kein Verstand: https://www.wienerzeitung.at/a/ki-viel-leistung-aber-kein-verstand
[5] Unterschiede zwischen Prädikativer KI und Generativer KI (Knäpper, N. (2025, 21. Februar). Wie KI die Marktforschung transformiert: Anwendungsfälle & Best Practices. OMR Reviews. https://omr.com/de/reviews/contenthub/ki-marktforschung. Abgerufen am 01.05.2025):
Prädiktive KI:
Generative KI:
[6] Weiterführender Artikel, was bei der Erstellung von KI-Bildern zu beachten ist: https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/urheberrecht-kuenstliche-intelligenz-ki-internet-100.html
[7] Zinner, R. (2024, 8. Februar). Wie Künstliche Intelligenz die Landwirtschaft revolutioniert. Landwirtschaftskammer Niederösterreich. Abgerufen am 01.05.2025. Online unter: https://noe.lko.at/wie-k%C3%BCnstliche-intelligenz-die-landwirtschaft-revolutioniert%2B2400%2B3953341
[8] Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES). (2020, Juli). Kennzeichnung von pflanzlichen Speiseölen: Leitfaden. AGES. Abgerufen am 01.05.2025. Online unter:
(Aus Formatierungstechnischen Gründen ist der Link hier)
[9] Europäische Union. (2018, 30. Mai). Verordnung (EU) 2018/848 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 30. Mai 2018 über die ökologische/biologische Produktion und Kennzeichnung von ökologischen/biologischen Erzeugnissen und zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 834/2007 des Rates. Amtsblatt der Europäischen Union. (übersetzt) Abgerufen am 01.05.2025. Online unter:
https://eur-lex.europa.eu/eli/reg/2018/848/oj/eng?
[10] https://www.keyence.com/products/vision/vision-sys/industries/food-beverage-packaging/label-inspection-systems.jsp?
[11] https://www.mt.com/in/en/home/applications/Product-Inspection_2/label-quality-inspection.html?
[12] Nachtrag zum 28.04.2025: Um Produktbewertungen, Rezeptdatenbanken oder Social-Media-Posts zu filtern und Kernzielgruppen zu segmentieren, nutzt man traditionell Web-Scraping mit Python – Programmierkenntnisse sind dafür Pflicht. KI-basierte Scraper hingegen lesen nicht bloß HTML aus, sondern erkennen mithilfe von Machine Learning Muster und Kontexte auf der Seite. Das macht sie flexibler, schneller und auch für Nicht-Techniker:innen bedienbar. Allerdings generieren sie Ausgaben probabilistisch und können dadurch halluzinieren, weshalb sie nicht eins zu eins mit klassischen Python-Scrapern vergleichbar sind.
[13] Nachtrag zum 28.04.2025: Möchte man KI einsetzen, um Simulationen zum Vergleich verschiedener Gewürzmischungen, Texturen und Nährwerte durchzuführen – etwa mit dem Ziel, eine glutenfreie Maiswaffel mit bestimmten Geschmacksvarianten, definierter Konsistenz und hohem Textur-Score zu entwickeln –, muss man zunächst klar zwischen Künstlicher Intelligenz, einer klassischen Simulation und einer KI-gestützten „Simultelligenz“ unterscheiden. Welche Methode sinnvoll ist, hängt von der konkreten Aufgabenstellung ab. Zur ersten Orientierung:
Künstliche Intelligenz (KI) ist das lernfähige Multitalent. Sie verschlingt Daten, entdeckt darin Muster und leitet daraus Regeln ab, ohne dass ihr jemand alle Details vorher erklären muss. Ob ein neuronales Netz Bilder erkennt, ein Sprachmodell Texte verfasst oder ein Wartungssystem Schäden vorhersagt – immer versucht KI, aus Beispielen zu generalisieren. Ihre Stärke liegt in Adaptivität und in der Fähigkeit, versteckte Zusammenhänge in großen Datenmengen aufzuspüren; ihre Schwäche ist die Abhängigkeit von vielen, möglichst repräsentativen Trainingsdaten und das oft schwer durchschaubare „Warum“ hinter ihren Entscheidungen.
Simulation folgt dem umgekehrten Ansatz: Hiergeben Ingenieurinnen, Physiker oder Epidemiologen das Wissen explizit vor. Mit Gleichungen und Materialgesetzen bauen sie ein virtuelles Abbild eines Motors, einer Stadt oder des Weltklimas auf. Das Modell berechnet, was passieren würde, wenn man Parameter ändert – sicher, risikofrei, aber meist rechenintensiv. Simulation liefert eindeutige Ursache-Wirkung-Beziehungen und ist transparent in ihrer Logik, jedoch teuer, wenn die Physik komplex ist oder das Modell viele Freiheitsgrade besitzt.
Simultelligenz (englisch oft Simultelligence)verbindet beide Welten. Sie nutzt Simulation als Generator hochwertiger, physikalisch korrekter Trainingsdaten, auf denen die KI das Lernen beschleunigt. Umgekehrt erstellt die KI surrogat-Modelle, die die aufwendige Simulation grob „nachahmen“ und so Echtzeit-Prognosen ermöglichen. Das Ergebnis ist ein Kreislauf, in dem Simulation für Verlässlichkeit sorgt und KI für Geschwindigkeit und Mustererkennung – ideal für Digital Twins, vorausschauende Wartung oder Designoptimierung, bei denen weder reine Simulation noch reine KI allein schnell genug oder ausreichend genau wäre.
Kurz gesagt: KI lernt aus Daten, Simulation rechnet nach Gesetzen, und Simultelligenz lässt beide miteinander lernen, um das Beste aus beiden Ansätzen in einem einzigen, intelligenten Prozess zu vereinen. (01.05.2025 / ChatGPT o3: Prompt: Unterschied zwischen KI, Simulation und Simultelligenz als Fließtext)
Mehr Infos über Simultelligenz auf der Homepage der Siemens.
[14] Nachtrag zum 28.04.2025: Informationen zur richtigen Kennzeichnung von Lebensmitteln können hier auf der offiziellen Seite der AGES eingesehen werden.
[15] Nachtrag zum 28.04.2025: A/B-Tests eignen sich hervorragend, um Produkt- oder Unternehmensnamen zu validieren. Dazu lässt sich in Social-Media-Kampagnenparallel Werbung mit verschiedenen, von der KI generierten Slogans ausspielen. Über definierte KPIs wie Conversion-Rate oder Klicks ermittelt man den Sieger; erzielt ein Slogan beispielsweise 68 % mehr Klicks als die Alternativen, steht der Gewinner fest. So wird Performance-Marketing nahtlos mit den ersten Ideen der KI verknüpft.
[16] Nachtrag zum 28.04.2025: KI-gestützte Kalkulationstools können dabei helfen, keine Kostenposition zu übersehen – etwa bei Maisprodukten (Workshop-Beispiel) die Produktkosten (Rohstoffe, Verpackung, Produktion, Arbeit), Fixkosten (Lager& Miete, Maschinen-Abschreibung, Versicherung & Verwaltung, Transport& Logistik), Marketing- und Vertriebskosten (Werbung & Social Media, Verkaufsprovisionen) sowie einen variablen Gewinnaufschlag. Die von der KI vorgeschlagenen Zahlen dienen jedoch nur als Orientierung: Jede einzelne Größe muss vor der Preisfestsetzung mit den tatsächlichen betrieblichen Datenabgeglichen werden. Generell liefert dies nur einen ersten Überblick und ersetzt keine professionelle betriebswirtschaftliche oder rechtliche Beratung.