Im Auftrag des Südtiroler Bauernbunds begleiteten wir den Ausser Brugghof in Katharinaberg (Schnalstal) als Beratende in einem Pilotprojekt: Wie kann Künstliche Intelligenz (KI) den Hofalltag sinnvoll unterstützen – zwischen Direktvermarktung, Buchhaltung und Social Media?
Ziel war es, praxisnah auszuloten, wo Automatisierung echten Nutzen stiftet – und wo Grenzen und Risiken bestehen. Dabei sollte KI nicht als Zukunftsversprechen, sondern als Werkzeug verstanden werden: hilfreich, wenn Prozesse wiederkehren – nicht, wenn sie menschliches Fingerspitzengefühl ersetzen.
Florian Pichler, Abteilung Innovation & Energie im Südtiroler Bauernbund, fasst den Ansatz so zusammen:
„Künstliche Intelligenz ist kein Wundermittel, aber sie kann ein nützliches Werkzeug sein – besonders in der Direktvermarktung. Das Ziel der Pilotberatung war es in erster Linie, Berührungsängste mit der KI beiseite zu legen und sie in der Folge als praxisnahe Unterstützung am Betrieb zu vermitteln. Entscheidend ist, dass digitale Lösungen mit gesundem Hausverstand und einem klaren Ziel in den Hofalltag eingebunden werden – immer mit Blick auf den tatsächlichen Nutzen für den Betrieb.“
In einem ausführlichen Workshop gaben wir zunächst einen Überblick über die aktuell gängigen KI-Modelle – von ChatGPT und Claude bis Gemini, Grok und Copilot – und erläuterten ihre Stärken, typischen Einsatzfelder und Limitationen.
Ein zentrales Thema war die Verlässlichkeit von KI-Antworten: Wir erklärten, warum Chatbots oft mit sogenannten „Halluzinationen“ reagieren und wie man Falschinformationen erkennt bzw. vermeidet.
Gemeinsam mit den Hofbetreibenden erarbeiteten wir mögliche Einsatzbereiche im Alltag:
Darüber hinaus beleuchteten wir Themen wie Urheberrecht und Musiknutzung auf Social Media, die rechtlich besonders relevant sind. So dürfen z. B. Musikstücke nicht ohne Lizenz in kommerziellen Inhalten verwendet werden – ein wichtiger Hinweis für alle, die eigene Produkte bewerben.
Auch Bereiche wie technische Datenblätter (Scheda Technica) und HACCP-Dokumentation wurden angeschnitten – mit dem klaren Hinweis, dass hier weiterhin Behörden und Fachberater:innen entscheidend bleiben. KI kann unterstützen, aber nicht prüfen oder verantworten.
Wer tiefer in die praktischen Einsatzmöglichkeiten von KI in der Landwirtschaft und Direktvermarktung eintauchen möchte, findet im Blogartikel „Künstliche Intelligenz in der Direktvermarktung – Praxisleitfaden“ weitere Einblicke und konkrete Anwendungsbeispiele.
Durch die Beratung entstand ein konkretes Verständnis dafür, wo Künstliche Intelligenz am Hof wirklich hilft – und wo nicht. Der Ausser Brugghof konnte erkennen, welche Prozesse regelmäßig wiederkehren und somit automatisierbar sind – und wie daraus mehr Zeit für das eigentliche Kerngeschäft am Hof entsteht.
Die Ergebnisse gaben uns einen Anhaltspunkt, wie digitale Tools mit Umsicht und Verantwortung in traditionelle Betriebe integriert werden können. So entsteht ein praxisnaher Blick auf die Zukunft – zwischen Handarbeit, Herzblut und Hightech.
StoryHof ist eine Werbeagentur, keine Rechtskanzlei. Alle Inhalte dieser Beratung dienen der Information und Inspiration. Sie ersetzen keine rechtliche Prüfung und stellen keine verbindliche Rechtsauskunft dar. Wir empfehlen, bei juristischen Fragen (z. B. Urheberrecht, Datenschutz, Kennzeichnungspflichten) immer Expert:innen oder Behörden zu konsultieren.